Kindheit und Jugend
Mit seinen beiden Geschwistern erhielt Paul schon früh Musikunterricht – der Vater war selbst sehr musikalisch, konnte dieses Talent aber selbst nie ausleben. Sie traten als ‚Frankfurter Kindertrio‘ auf. Ab 1912 erhielt Paul Kompositionsunterricht u.a. bei Arnold Mendelssohn, dem Neffen 2. Grades von Felix und Fanny Mendelssohn.Durchbruch in den 1920ern
In den 1920er Jahren spielten die gleichermaßen begabten Brüder Paul (Bratsche) und Rudolf (1900-1974, Cello) gemeinsam im Amar-Quartett, einer der führenden Gruppen in der Neue-Musik-Szene der 1920er Jahre. Rudolf schlug allerdings bald einen anderen Weg ein: er stieg aus dem Quartett aus und wechselte von der klassischen Musik zum Jazz.1921 erlebte Paul Hindemith den Durchbruch als Komponist: sein 3. Streichquartett op. 16 erregte großes Aufsehen bei den ersten Donaueschinger Musiktagen. In der Folge wurden seine Werke auch international aufgeführt, er wurde zum erfolgreichsten Komponisten seiner Generation. 1927 erhielt er eine Professur für Komposition and der Berliner Hochschule für Musik.
Paul Hindemiths Kompositionsstil
Sein Stil zeichnete sich durch eine Mischung aus traditioneller Tonalität und Elementen der Atonalität und Dissonanz aus, wobei er oft komplexe harmonische Strukturen und rhythmische Muster verwendete.Emigration und Lehrtätigkeit
In den 1930er Jahren wurde Hindemith die Arbeit in Deutschland zunehmend schwer gemacht: seine Kompositionen galten als ‚entartete Kunst‘, ab 1936 war die Aufführung seiner Werke verboten. Er hielt sich mehrfach länger im Ausland auf, bevor er 1938 mit seiner Frau ins Exil ging. Zunächst ließen sie sich in der Schweiz nieder, zogen nach Kriegsbeginn dann in die USA, wo Paul Hindemith eine Professur für Musiktheorie an der Universität Yale annahm. Ab 1951 lehrte er zusätzlich an der Universität Zürich, wo extra ein Lehrstuhl für ihn eingerichtet wurde.Paul Hindemith war einflussreicher Musiktheoretiker und Musikpädagoge: er veröffentlichte mehrere Lehrbücher und Abhandlungen über Musiktheorie, Komposition und Aufführung. Seine Lehrmethoden betonten einen ganzheitlichen Ansatz in der Musikerziehung, der Theorie, Geschichte und Aufführung umfasste.