Fanny Hensel, geborene Mendelssohn, war eine deutsche Komponistin und Pianistin, die von 1805 bis 1847 lebte. Sie war die ältere aber weit weniger bekannte Schwester des Komponisten Felix Mendelssohn und erhielt die gleiche musikalische Ausbildung wie ihr Bruder.
Trotz ihres Talents und ihrer Leidenschaft für die Musik wurde Fanny aufgrund der gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen zu ihrer Zeit davon abgehalten, eine Karriere als Komponistin zu verfolgen. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, die Karriere ihres Bruders zu unterstützen und in ihrem Haus Salons für Musiker und Künstler zu veranstalten.
Wieviele Werke komponierte Sie?
Fanny komponierte über 460 Musikstücke, hauptsächlich Kammermusik, Lieder und Klavierstücke, die für Hausmusiken bestimmt waren. Erst im 20. Jahrhundert erhielt ihr Werk die Anerkennung, die es verdiente. Heute gilt Fanny Hensel als bedeutende und einflussreiche Komponistin, und ihre Musik wird verstärkt aufgeführt und aufgenommen.
Verbindung zu ihrem Bruder Felix Mendelssohn
Mit ihrem jüngeren Bruder Felix Mendelssohn verband Fanny Hensel zeitlebens eine sehr enge Beziehung, die beiden teilten eine tiefe Liebe und Wertschätzung für die Musik.
Felix unterstützte die musikalischen Talente seiner Schwester und spielte ihre Kompositionen häufig bei den musikalischen Zusammenkünften der Familie. Tatsächlich war es Felix, der Fanny ermutigte, einige ihrer Werke zu veröffentlichen. Allerdings ließ er ihre Werke unter seinem Namen herausgeben und beugte sich der gesellschaftlichen Erwartung seiner Zeit, nach der Frauen nicht als professionelle Komponistinnen Karriere machen konnten.
Trotz ihrer engen Beziehung gab es deshalb auch einige Spannungen zwischen Fanny und Felix im Zusammenhang mit ihren jeweiligen musikalischen Karrieren. Als Fanny beispielsweise den Wunsch äußerte, ihre Werke öffentlich aufzuführen, riet Felix ihr davon ab, da er es für eine Frau als unangemessen empfand, dies zu tun. Trotz dieser Herausforderungen standen sich die Geschwister zeitlebens nahe, und Felix setzte sich auch nach dem Tod seiner Schwester für deren musikalisches Erbe ein.