Jüdisches Essen in München

Jüdisches Essen in München

'Jüdisches Essen'? Was soll das sein? - Wenn man genauer darüber nachdenkt, gibt es ‚jüdisches Essen‘ genauso wenig wie ‚christliches Essen‘. Aber: unter diesem Titel können wir in diesem Blog Tipps zusammenfassen, die unter zwei unterschiedlichen Aspekten ‚jüdisch‘ sind:

Zum einen geht es um koscheres Essen, also Essen, dass den jüdischen religiösen Speisevorschriften folgt und nach diesen zubereitet ist. Zum anderen um israelisches Essen, das eine bunte Mischung aus der Küche des östlichen Mittelmeeres und den Einflüssen der aschkenasischen (osteuropäische), sephardischen (spanische und portugiesische), mizrachischen (nahöstliche) und anderen Einwanderer ist, die die heutige Bevölkerung Israels ausmachen.

EINSTEIN

Sankt-Jakobs-Platz 18, 80331 München
https://www.einstein-restaurant.de/

'Man muss nicht jüdisch sein, um im Einstein zu essen.' wirbt das Restaurant im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz. Das einzige koschere Restaurant Münchens serviert jüdisch-israelische und internationale Spezialitäten, die Küche steht unter der ständigen Aufsicht des Rabbinats für München und Oberbayern:  der Maschgiach (Aufseher, der die Einhaltung der Regeln der jüdischen Speisegesetze, die Kaschrut, kontrolliert) überwacht während der Küchenzeiten die strikte Einhaltung der Speisegesetze.*

Das Stadtmagazin Prinz schrieb 'nicht von der Sicherheitsschleuse einschüchtern lassen!' – tatsächlich ist das Einstein zwar grundsätzlich öffentlich zugänglich, aber um in das Gemeindezentrum zu kommen, muss man die freundliche, aber gründliche Sicherheitskontrolle am Eingang passieren. Trauen Sie sich!

*Die jüdischen Speisegesetze erklären wir in einem früheren Blogbeitrag hier.

DANEL Feinkost Koschere Delikatessen

Prinzregentenstraße 130, 81677 München
zu finden auf Facebook und Instagram

Wer sich in München an die Kaschrut, die jüdischen Speisegesetze, hält, kommt an Danel Feinkost nicht vorbei: Es gibt in der Stadt keine andere Einkaufsmöglichkeit. Der Eigentümer des Geschäfts in Bogenhausen, Zeev Vilf, betreibt einen enormen Aufwand, um die hohe Qualität seiner ca. 2500 verschiedenen koscheren Produkte sicherzustellen. Er bietet Ware aus vielen Teilen der Welt, besonders aus Israel, aber auch Europa und den USA: "Wir arbeiten nur mit Lieferanten zusammen, die unser vollstes Vertrauen haben und Garanten dafür sind, dass es keine Zweifel an der absoluten Koscherheit der Produkte gibt. Damit sind wir bisher sehr gut gefahren."

Aber auch wer sich nicht durchgängig koscher ernährt findet spannendes bei Danel Feinkost: zu den verschiedenen jüdischen Feiertagen gibt es jeweils passende Spezialitäten, wir Haman-Taschen (gefüllte, dreieckige Kekse) zu Purim, Sufganiot (Krapfen) zu Chanukka oder mit Süßigkeiten gefüllte Geschenktüten zu Simchat Torah.

SCHMOCK

Tumblingerstraße 29, 80337 München (im Volkstheater)
https://www.schmock-muenchen.com

Das Schmock hat eine lange Geschichte in München: zwischen 1999 und 2016 betrieb der jüdische Wirt Florian Gleibs ein Restaurant unter diesem Namen in der Augustenstraße. Allerdings häuften sich dort nach dem Gaza-Konflikt im Jahr 2014 die antisemitischen und antiisraelischen Anfeindungen in einem solchen Ausmaß, dass Gleibs das Restaurant schloss. Allerdings: bereits zu Beginn des Jahres 2016 hatte der Wirt die Gastronomie im alten Volkstheater an der Brienner Str. übernommen – unter dem Namen 'Meschugge' gab es dort israelische, arabische und internationale Küche. "Nicht zu fein, sondern etwas rustikaler für die Theaterleute", sagt Gleibs.

Im Oktober 2021 folgte dann der nächste Neustart: mit dem Umzug des Volkstheaters ins Schlachthofviertel, eröffnete auch das Schmock wieder. Gleibs knüpft damit an die Zeiten in der Augustenstraße an, mit einer Mischung aus israelisch-orientalischer Küche und Humor: vor den Toiletten hängen die Plakat 'Deutsche, esst bei Juden' und, mit einem Bild einer 17-armigen Menorah, 'Chanukka verlängert, jetzt noch schnell Jude werden', im Barbereich hängt ein Bild von Monaco Franze mit Schläfenlocken.

(Zum Schmock gibt es mittlerweile sogar ein passendes Kochbuch von Florian Gleibs: 'Shalom Kitchen – Jetzt noch schnell Jude werden', erschienen im EMF Verlag, zu kaufen hier

ECLIPSE Grill Bar

Heßstraße 51, 80798 München
https://www.eclipse-grillbar.de

Die unaufgeregte ‚Eclipse Grill Bar‘ in der Maxvorstadt gibt es schon seit 2007. Zunächst als koscheres Restaurant eröffnet, entschied sich der Wirt bald, die Speiseregeln nicht mehr streng einzuhalten und auch freitags und samstags zu öffnen. Das Konzept ging auf und das Restaurant ist jeden Abend voll. Auf der Speisekarte: eine große Vielfalt an leckeren israelischen Vorspeisen, Hummus, Falafel und viel gegrilltes Fleisch. Dazu koscherer israelischer Wein.

NANA Meze & Wine

Metzstraße 15, 81667 München
https://nana-muenchen.de/

‚Ein Hauch von Tel Aviv in München‘ titelt die Süddeutsche Zeitung ihren Bericht über das Nana. Seit mittlerweile acht Jahren gibt es das kleine Lokal in Haidhausen, gegründet von dem israelischen Koch Ron David Tzairi und dem Wein-Kenner Jörg Moehring, die ihre Liebe zu Meze und Wein zusammengeführt hat. Der Fokus der Speisekarte liegt auch genau darauf: kleine Köstlichkeiten, sozusagen ‚israelische Tapas‘ namens Meze, und eine beeindruckende Weinkarte, mit hauptsächlich israelischen Weinen wie Recanti oder einem Chardonnay von den Golan-Höhen.

(Mittlerweile gibt es auch einen Imbiss-Ableger des Nana: das NANA Eat & Run direkt am Rosenheimer-Platz, Steinstr. 85)

NENI Munich

Bahnhofplatz 1, 80335 München (im 25hours Hotel)
https://nenifood.com/restaurants/munich

Die in Wien lebende israelische Köchin Haya Molcho war maßgeblich am Aufschwung beteiligt, den die levantinische Küche in Europa in den letzten Jahren erlebt hat. Selbst in Bremen aufgewachsen, studierte Haya zunächst Psychologie und war nach ihrer Hochzeit mit dem berühmten Pantomimen Samy Molcho etliche Jahre mit ihm zu Auftritten weltweit unterwegs. Sie bekam vier Söhne und entdeckte Ihre Leidenschaft für Märkte, Lebensmittel und das Kochen. Als die Familie in Wien sesshaft wird, betreibt Haya zunächst ein Catering-Unternehmen, bevor sie 2009 gemeinsam mit ihren Söhnen das erste Lokal NENI eröffnet. Der Rest ist Geschichte: mit ihrer Begeisterungsfähigkeit ist Haya Molcho gerngesehener Gast in Kochshows und Events, das Gourmetmagazin Falstaff zeichnete sie für Ihr Lebenswerk aus. NENI umfasst mittlerweile 14 Lokale europaweit, es gibt zahlreiche Kochbücher und die Marke ‚NENI am Tisch‘ mit Produkten für zu Hause.

Auf der Speisekarte des NENI Restaurant am Hauptbahnhof stehen israelische Gerichte, kombiniert mit Einflüssen verschiedener Küchen weltweit. Neben Mezze und Schawarma gibt es also durchaus auch mal ‚Korean Fried Chicken Salad‘. Dabei geht es ganz unkompliziert zu – gegessen wird im Balagan-Stil, ‚Balagan‘ steht für das sympathische Chaos, das beim Teilen und gemeinsamen Essen entsteht.

 

Wenn Sie weitere Tipps zum Thema 'Jüdisches Essen' in München haben, schreiben Sie uns an info@jcom.de! Wir erweitern unsere Liste gerne!

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