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Sulzbach-Rosenberg: Das jüdische Italien

Sulzbach-Rosenberg: Das jüdische Italien

19 May 2026, 00:00
Ehemalige Synagoge Sulzbach-Rosenberg

FELIX MENDELSSOHN (1809-1847) /
Lieder ohne Worte
Bearbeitung für Ensemble von Josef Piras

FANNY HENSEL (1805-1847)
Lieder

SALOMONE ROSSI (1570-1630)
Sinfonien und Galliarden

MARIO CASTELNUOVO-TEDESCO (1895-1968)
Three Sephardic Songs

Chen Reiss, Sopran
Daniel Grossmann, Dirigent

JÜDISCH
Jüdisches Musikschaffen in, über und aus Italien: der Geiger Salomone Rossi wirkte im 16. Jahrhundert am Hof von Mantua und stieg schnell zum Kapellmeister auf – sein großes Vorbild war Claudio Monteverdi. Die Geschwister Mendelssohn gingen 1830 auf ‚Grand Tour‘ und verbrachten ein halbes Jahr in Italien – auf Goethes Spuren. Hörbar wir ihre Reise in ihren Liedern aus dieser Zeit. Im 20. Jahrhundert ließ sich der Florentiner Komponist und Pianist Mario Castelnuovo-Tedesco von der Musik seiner sephardischen Vorfahren inspirieren.


HEUTE
Wenn wir ‚Italien‘ hören, haben wir sofort Pizza- oder Zitronenduft in der Nase und denken an ‚dolce vita‘ - die Lieder von Felix und Fanny Mendelssohn spiegeln genau diese Reiseerinnerungen von vor 200 Jahren. Rossis Musik erzählt von den Fürstentümern der Renaissance, deren Kunst wir heute noch schätzen. Castelnuovo-Tedesco wiederum blickt zurück auf seine Familiengeschichte: bis heute bewahren sephardische Juden über ihre Sprache und Musik ihre Identität.

FÜR ALLE
Neuentdeckungen rundum: unbekannte italienische Komponisten und ein neuer, alter Raum, ein Symbol des jüdischen Lebens in Bayern im 19. Jahrhundert. Die heutige Synagoge wurde nach dem Stadtbrand von 1822 neu erbaut und am 31. August 1827 eingeweiht und war weithin als eine der schönsten in Bayern bekannt. Sie entging der Zerstörung im Dritten Reich, weil die Gemeinde bereits 1936 aufgelöst wurde und der Bau an die Stadt fiel. Der gehört sie - nach einigen Umwegen - auch heute wieder und wird nach umfangreicher Sanierung seit 2013 als städtische Erinnerungs- und Begegnungsstätte genutzt.

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