Szeged: Das jüdische Italien
Szeged: Das jüdische Italien
10 Jun 2026, 00:00
Neue Synagoge Szeged (Ungarn)
FELIX MENDELSSOHN (1809-1847) /
Lieder ohne Worte
Bearbeitung für Ensemble von Josef Piras
FANNY HENSEL (1805-1847)
Lieder
SALOMONE ROSSI (1570-1630)
Sinfonien und Galliarden
MARIO CASTELNUOVO-TEDESCO (1895-1968)
Three Sephardic Songs
Chen Reiss, Sopran
Daniel Grossmann, Dirigent
JÜDISCH
Jüdisches Musikschaffen in, über und aus Italien: der Geiger Salomone Rossi wirkte im 16. Jahrhundert am Hof von Mantua und stieg schnell zum Kapellmeister auf – sein großes Vorbild war Claudio Monteverdi. Die Geschwister Mendelssohn gingen 1830 auf ‚Grand Tour‘ und verbrachten ein halbes Jahr in Italien – auf Goethes Spuren. Hörbar wir ihre Reise in ihren Liedern aus dieser Zeit. Im 20. Jahrhundert ließ sich der Florentiner Komponist und Pianist Mario Castelnuovo-Tedesco von der Musik seiner sephardischen Vorfahren inspirieren.
HEUTE
Wenn wir ‚Italien‘ hören, haben wir sofort Pizza- oder Zitronenduft in der Nase und denken an ‚dolce vita‘ - die Lieder von Felix und Fanny Mendelssohn spiegeln genau diese Reiseerinnerungen von vor 200 Jahren. Rossis Musik erzählt von den Fürstentümern der Renaissance, deren Kunst wir heute noch schätzen. Castelnuovo-Tedesco wiederum blickt zurück auf seine Familiengeschichte: bis heute bewahren sephardische Juden über ihre Sprache und Musik ihre Identität.
FÜR ALLE
Neuentdeckungen rundum: unbekannte italienische Komponisten und das erste Konzert des JCOMs in der großen Jugendstil-Synagoge in Szeged (Ungarn), der viertgrößten aktiven Synagoge der Welt. Das Bauwerk wurde von 1900 bis 1903 errichtet und zählt zu den herausragenden Beispielen der Belle Époque, es vereint Elemente des Jugendstils und des Historismus.
