Wagner - eine Provokation?
Wagner - eine Provokation?
03 Dec 2024, 20:00
Münchner Kammerspiele, Schauspielhaus
Richard Wagner (1813-1883)
Siegfried-Idyll
Wesendonck-Lieder
Fassung für Mezzosopran und Kammerensemble von Andreas N. Tarkmann
Felix Mendelssohn (1809-1847)
Lieder ohne Worte (Auszüge)
Fassung für Kammerorchester von Josef Piras
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Variation 25 aus: Goldberg-Variationen BWV 988
Bearbeitung für Kammerorchester von Józef Koffler
Shachar Lavi, Mezzosopran
Daniel Grossmann, Dirigent
Martin Valdés-Stauber, Dramaturgie
JÜDISCH
Warum spielt ein jüdisches Orchester Wagner? Daniel Grossmann beantwortet die Frage ganz klar: ‚Das ist einfach großartige Musik!‘ Ist das schon die Provokation? Vielleicht.
Neben Wagners Musik stehen Werke von Felix Mendelssohn und Johann Sebastian Bach auf dem Konzertprogramm: der eine ‚jüdischer Protestant‘, der andere wahrscheinlich seiner Zeit gemäß ‚Antijudaist‘, dessen große christliche Werke im Dritten Reich zu ‚Entjudungs‘-Hymnen erklärt wurden. Eine spannende Gemengelage.
HEUTE
In einer Zeit, in der der politische Rechtsruck den Westen erfasst und ‚Cancel Culture‘ in der Kultur wahlweise herbeigeredet oder geleugnet wird, reicht die Unschuldsvermutung ‚l’art pour l’art‘ nicht mehr aus.
Wagner und sein Antisemitismus werden häufig thematisiert: wie kann man Wagner heute spielen und hören? Das JCOM möchte einen Beitrag zu dieser Diskussion leisten und zum Nachdenken anregen.
FÜR ALLE
Für Wagnerianer und solche, die es werden wollen, für Wagner-Skeptiker auf der Suche nach neuen Perspektiven, für Neugierige, die mitentscheiden möchten, welche Seite die Provokation erfährt: ein Konzert für jede und jeden. Und: ‚einfach großartige Musik‘?